Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
wie in meinem Rundschreiben vom 16.10.2020 angekündigt, wende ich mich in dieser Woche wieder mit Informationen zur allgemeinen Lage und konkreten Maßnahmen in unseren Häusern im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie an Sie.
Seit nunmehr über einer Woche werden wir in Deutschland mit fünfstelligen Zuwachsraten an Infektionen konfrontiert. Und auch im Rhein-Erft-Kreis sehen wir kontinuierliche Zuwachsraten. Per 26.10.2020 sind im Rhein-Erft-Kreis 626 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. Die 7-Tageinzidenz liegt derzeit bei 106,2 Fällen; die Stadt Brühl vermeldet derzeit 48 Infektionsfälle und eine Inzidenz von 97,4 in den letzten sieben Tagen.
Das sind sehr besorgniserregende Zahlen!
Wie dramatisch sich die Situation darstellen kann, zeigt ein Pflegeheim in Frechen, in dem per 26.10.2020 33 Bewohner und 13 Mitarbeitende infiziert sind. Über das Heim wurde eine Quarantäne verhängt und ein Besuchsverbot ausgesprochen. Wie Sie auch den Nachrichten der letzten Tage entnehmen konnten, wurden in einigen Landkreisen in Deutschland bereits wieder sogenannte „Lock-Down-Maßnahmen“ ergriffen, die das öffentliche Leben weitgehend einschränken. Dies sind genau die Situationen, die wir bei uns unter allen Umständen vermeiden wollen und müssen.
Während ich dieses Rundschreiben verfasse erreichte mich die Information, dass auch bei uns ein Infektionsfall nach einem Urlaubsaufenthalt aufgetreten ist. Während ich diese Zeilen schreibe, werden alle notwendigen Quarantäne- und Schutzmaßnahmen ergriffen und eine Ermittlung von möglichen Kontaktpersonen vorgenommen.
Diese Entwicklung zeigt uns, wie fragil die derzeitige Lage ist. Daher habe ich aus meinem derzeitigen Urlaub heraus in einer Telefonkonferenz am gestrigen Dienstag mit den Kollegen in Brühl entschieden, die derzeit in unseren Häusern geltenden Regelungen weiter aufrecht zu erhalten.
Dies bedeutet, dass wir die Schließung des Speisesaals um weitere zwei Wochen bis zum 15.11.2020 fortsetzen werden. Gleichzeitig haben wir uns dazu entschieden, weiterhin die Cafeteria (inklusive des Frühstücksangebots) geöffnet zu lassen und, neben den allgemeinen Regeln, unverändert keine Einschränkungen für Ihre Besucher einzuführen sowie die derzeit möglichen Freizeitgestaltungen (wie das Treffen der Spielegruppen etc.) weiter zu ermöglichen. Trotz des aufgetretenen Infektionsfalles halte ich es aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse aus der Kontaktnachverfolgung und dem glücklichen Umstand, dass der Speisesaal bereits geschlossen war, für vertretbar, noch keine weiteren Einschränkungen einzuführen.
Um so mehr bitte ich Sie bzw. fordere ich Sie dazu auf, weiter die allgemeinen Regelungen der Hygiene, des Tagens eines Mund-Nase-Schutzes und der Beachtung der Abstandsregeln zu beachten. Besonders wichtig ist mir, und deshalb wiederhole ich dies auch wieder in diesem Rundschreiben, dass Sie auch vorsichtig im Ungang mit Ihren Besuchern und Angehörigen sind. Versuchen Sie auch hier die allgemeinen Regeln zu beherzigen und v.a. Abstand zu halten. Besucher stellen aufgrund des rasant steigenden Infektionsgeschehens in Deutschland, im Rhein-Erft-Kreis und in Brühl ein hohes Risiko dar, das Virus in unsere Häuser zu tragen. Gleichzeitig möchte ich eine drohende Isolation von Ihnen durch erneute Besuchsverbote vermeiden.
Es liegt weiterhin an uns allen, dass wir uns durch die Einhaltung der Regeln weiter vor dem Virus schützen. Mir ist bewusst, dass die derzeitige Situation für alle eine große Belastung ist und sehr an unser aller Geduld nagt. Aber Geduld müssen wir weiter beweisen, denn bei aller Hoffnung auf eine Entspannung der Lage müssen wir bei der derzeitigen Entwicklung davon ausgehen, dass uns die Pandemie noch weit ins neue Jahr begleiten wird.
Alle Kolleginnen und Kollegen – und auch ich – versuchen alles Menschenmögliche, diese Zeit für Sie und uns so erträglich aber auch so sicher wie möglich zu gestalten.
Helfen Sie bitte weiter mit, zeigen Sie bitte Verständnis und Geduld bei der Bewältigung der Pandemie.
Herzliche Grüße, Ihr Michael Penning