Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,

an der kurzen Abfolge meiner Rundschreiben können Sie erkennen, dass die Corona-Pandemie in den letzten Tagen wieder angefangen hat, eine sehr dynamische und besorgniserregende Entwicklung zu nehmen.

Die Zahlen der Infektionen steigen nahezu in allen Teilen Deutschlands, und insbesondere in Nordrhein-Westfalen, deutlich an. Als Kennziffer zur Messung und Beurteilung der Entwicklung dient die sogenannte 7-Tage-Inzidenz. Diese Zahl drückt aus, wie viele Menschen sich in den letzten sieben Tagen mit dem SARS-CoV2-Virus in einer besstimmten Region infiziert haben. So bald diese Kennziffer auf über 50 steigt, werden Gebiete als Risikogebiete ausgewiesen, wobei allerdings nur kreisfreie Städte und Landkreise betrachtet werden. Kreisangehörige Städte wie Brühl, werden also nicht isoliert beurteilt. Dennoch wird diese Kennziffer auch für Brühl erhoben. Das Beunruhigende ist, dass diese Zahl am Montag (12.10.2020) nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Brühl bei 54,4 lag. Der Rhein-Erft-Kreis lag zu diesem Zeitpunkt bei einem Inzidenzwert von 48,2, so dass auch hier eine Steigerung auf über 50 in den nächsten Tagen sicher zu erwarten ist. Die angrenzende Stadt Köln ist mit 66,3 bereits schon jetzt als Risikogebiet eingestuft und auch angrenzende Landkreise zeigen ansteigende Inzidenzwerte.

Welche Konsequenzen hat diese Entwicklung nun für uns?

Unverändert gibt es derzeit keine gesetzlichen oder ordnungsrechtlichen Vorschriften, die sog. „Lock-Down-Maßnahmen“ in einem Haus wie dem unsrigen rechtfertigen würden. Und niemand, weder die Politik noch ich, will zu solchen Maßnahmen greifen müssen. Wie ich schon in meinem letzten Rundschreiben angemerkt habe, wäre eine erneute Schließung des Speisesaals und der Cafeteria die derzeit einzig denkbare und auch wahrscheinliche Maßnahme, wenn es die Situation in unseren Häusern bzw. die Gesamtsituation erfordern würde. Durch diese Maßnahme könnten wir effektiv die Kontakte von Personen in Aufzügen und im Speisesaal wieder reduzieren.

Damit es gar nicht erst soweit kommen muss, kann ich nur an das Verantwortungsbewusstsein eines jeden Einzelnen appellieren.

In diesem Zusammenhang sind die Besucher in unseren Häusern ein wichtiges Thema. Um auch diesbezüglich nicht erneut Einschränkungen einführen zu müssen, bitte ich Sie und Ihre Besucher nochmals sehr eindringlich, auf das Tragen des Mund-Nase-Schutzes und die Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln zu achten. Ich halte es grundsätzlich auch für sinnvoll, dass Sie zu Ihren Besuchern den nötigen Abstand einhalten, wenn dies irgend möglich ist. Auch das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in Ihren Wohnungen kann bei gleichzeitiger Anwesenheit von Besuchern helfen, eine Infektion zu erschweren. Lüften Sie zudem Ihre Wohnungen regelmäßig, wenn Sie Besuch empfangen bzw. empfangen haben.

Neben den bereits von uns umgesetzen und noch umzusetzenden Maßnahmen liegt es nun zunehmend auch in Ihrem Verantwortungsbereich und demjenigen Ihrer Besucher, durch umsichtiges, vorsichtiges und solidarisches Verhalten das Virus vor den Toren unserer Häuser zu halten. Versuchen Sie bitte auch außerhalb unserer Häuser, wenn möglich, auf den Besuch großer Veranstaltungen, großer Menschenansammlungen oder privater Feiern zu verzichten, da es in diesen Rahmen immer wieder zu Infizierungen größerer Personenzahlen kommen kann.

Diesen Appell werde ich auch erneut gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommunizieren, um an einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Risiken der COVID-19-Pandemie zu erinnern.

Wir werden dieses und zukünftige Rundschreiben auf unserer Internetseite veröffentlichen, so dass Ihre Angehörigen die aktuellen Informationen abrufen können.

Es liegt an uns allen, dass wir nicht wieder in die Situation kommen, die uns im März und April dieses Jahres ereilt hatte.
Mit der großen Hoffnung auf Ihr Verständnis und Ihrer Zustimmung zu meinen Ausführungen verbleibe ich

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Michael Penning